ADOLF LOOS

verkauft
Zum Künstler Brünn 1870 – 1933 Kalksburg bei Wien
Entwurf Adolf Loos, Wien 1898
Ausführung J. & J. Kohn, Mod. Nr. 909 b, kein Firmenetikett
Maße H 77 cm, Ø 65 cm
Material Buchenbugholz, palisanderfarben gebeizt, Oberfläche fachgerecht politiert, originale Messingbeschläge (poliert), Marmorplatte mit Gebrauchsspuren, sehr schöner Zustand
Provenienz österreichischer Privatbesitz
Literatur Vgl. E. B. Ottillinger, Adolf Loos, Wohnkonzepte und Möbelentwürfe, Wien, 1994, S. 36, Verkaufskatalog J. &. J. Kohn, Wien, 1916, S. 76

Die an den Beinen angebrachten Messingbeschläge finden sich nur an Tischen, die im Café Museum bzw. in 2 weiteren Wiener Cafés verwendet wurden.

Adolf Loos entwarf für das Café Museum in Wien 1898 die Inneneinrichtung. Sein berühmter Café Museum-Sessel sowie der dazugehörige Tisch sind heute Ikonen der Moderne. (S. Katalog Nr. 31).

Loos wollte die Möbel ursprünglich bei Thonet produzieren lassen, konnte aber die Geschäftsführung nicht von seinen Ideen überzeugen. So wandte er sich an die Gebrüder Kohn, die seit dem Ablauf der Bugholzpatente von Thonet im Jahr 1868 am großen Möbelmarkt der k. k. Monarchie präsent waren und das Projekt gerne übernahmen. Durch die Ideen Adolf Loos wurde Kohn zu einem weitaus innovativeren Bugholzmöbel-Produzenten als Thonet, die nun ihrerseits begannen, die Entwürfe der von Kohn beauftragten Designer wie Koloman Moser, Josef Hoffmann und Gustav Siegel in veränderter Form zu kopieren, bzw. selbst verschiedene Designer wie Marcel Kammerer oder Otto Prutscher mit Entwürfen für Bugholzmöbel zu beauftragen.

H31/21