JOSEF HOFFMANN

Zum Künstler Pirnitz 1870 – 1956 Wien
Entwurf Josef Hoffmann, Stoffentwurf: Wilhelm Jonasch, um 1910; Motiv: Vorgarten, Wiener Werkstätte, Wien 1912, Ausgeführt nach einem Entwurf für das Speisezimmer auf der Frühjahrsausstellung "Österreichisches Kunstgewerbe" 1912
Ausführung J. Soulek für die Wiener Werkstätte, nach 1912
Maße Anrichten: H 136 cm, B 117 cm, T 60 cm Vitrine: H 135,5 cm, B 121,5 cm, T 42,5 cm
Material Birnenholz massiv und furniert, geschnitzter Blatt- und Weintraubendekor, schwarz gebeizt und politiert, Retuschen, Oberfläche gereinigt und zart überarbeitet, Stoff nach Originalvorlage reproduziert, erstklassiger originaler Erhaltungszustand
Provenienz österreichischer Privatbesitz
Ausgestellt MAK Wien, Josef Hoffmann 1870-1956. Fortschritt durch Schönheit, Dezember 2021 bis Juni 2022
Literatur D. K. & D., 1912, Bd. XXXI, S. 183; Kreisel/Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1973, Abb. 980; The Studio IV, 1912, S. 217

Diese drei Möbel entstanden nach einem Entwurf für das Speisezimmer, das 1912 bei der Frühjahrsausstellung "Österreichisches Kunstgewerbe" gezeigt wurde. Die große Anrichte wurde mit der Bildunterschrift "Prof. Josef Hoffmann Wien, Ausführung: J. Soulek, reich geschnitztes Büffet aus nebenstehendem Speisesaal" in der Zeitschrift "Deutsche Kunst und Dekoration" abgebildet.

Die Möbel sind ein höchst bedeutendes Beispiel für die Vorwegnahme des Art Déco. Sie zeigen zum ersten Mal an der Außenseite dekorative Schnitzereien wie Blumen, Weintrauben und Blattwerk, die sich ursprünglich dem Betrachter erst nach Öffnen der Möbel offenbarten.

Hoffmann verwendete bereits einen sehr ähnlichen Dekor bei einem Schreibschrank, den er 1910 für die Villa Ast entworfen hatte. Hatte Hoffmann diesen Schreibschrank im Inneren reich mit geschnitzten floralen Motiven geschmückt, treten sie beim Entwurf von 1912 nun in gesteigerter Form prunkvoll an die Oberfläche.

Bei der dokumentierten großen Anrichte wird das Motiv dreimal auf die gesamte Front übertragen (D. K. & D., Bd. XXXI, S. 183). Die Sessel zeigen in den Medaillons der Rückenlehne vergleichbare Blattschnitzereien (D. K. & D., Bd. XXXI, S. 185). Eine vergleichbare Bogenform der Schnitzerei verwendete Hoffmann auch im Stiegengeländer des Palais Stoclet (Sekler, S. 307, WV 104/XII).

M03/22

 

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HERVORRAGENDES PAAR ANRICHTEN MIT DAZUGEHÖRIGER VITRINE ⋅ JOSEF HOFFMANN ⋅ Hoffmann Josef ⋅ Josef Hoffmann, Stoffentwurf: Wilhelm Jonasch, um 1910; Motiv: Vorgarten, Wiener Werkstätte, Wien 1912, Ausgeführt nach einem Entwurf für das Speisezimmer auf der Frühjahrsausstellung "Österreichisches Kunstgewerbe" 1912

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