Troppau 1867 – 1908 Düsseldorf

Von 1890 bis 1893 studierte Olbrich an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Spezialklasse für Architektur von Prof. Karl von Hasenauer. Von 1894 bis 1899 war er ein besonders kreativer Mitarbeiter im Architekturbüro Otto Wagners. Olbrich schuf den ersten Wiener Jugendstilbau, die Wiener Secession, deren Mitglied er auch wurde. Außerdem entwarf er einige Häuser in Wien und St. Pölten, die er als Gesamtkunstwerk ausstattete. Olbrich plante und führte auch die Ausstattung mehrerer Wiener Wohnungen nach seinen Entwürfen aus. Da er 1899 der Berufung von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein nach Darmstadt folgte, konnte er keine Professur an der Wiener Kunstgewerbeschule annehmen. Bis zu seinem frühen Tod 1908 war er als Protegé des Großherzogs der Spiritus Rector der Künstlerkolonie. Erst diese Aufgabe in Darmstadt eröffnete Josef Hoffmann eine Professur an der Wiener Kunstgewerbeschule. Olbrichs letzte Arbeiten für Wien waren Entwürfe für das von mehreren Wiener Möbelfirmen ausgeführte "Wiener Interieur" auf der Pariser Weltausstellung 1900. Die wichtigste Schaffensperiode verbrachte er in Wien und Darmstadt, wo ihm aber relativ bald (ab ca. 1904) seine Wiener Leichtigkeit und Eleganz abhanden kam. Olbrich zählt zu den wichtigsten Architekten Europas, der auch in Amerika durch seine fulminante Teilnahme an der Weltausstellung in St. Louis in Fachkreisen international berühmt und geschätzt war.